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Welpen kaufen 1x1

Autorenbild: Marcus LangerMarcus Langer
Gold-Welpe auf der Schulter einer jungen Frau, schaut frech in die Kamera

Das Angebot, im Internet Welpen zu kaufen, ist enorm. Von zertifizierten Züchtern bis hin zu eBay-Kleinanzeigen – der Weg zum Traumhund scheint vermeintlich leicht. Doch wie kann ich aus all den Angeboten das Richtige auswählen? Worauf muss ich achten, um einen glücklichen und gesunden Welpen zu bekommen, und welche Hunderasse ist überhaupt die richtige für mich? In unserem Beitrag gehen wir diesen Fragen auf den Grund und versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen.


Die Rasse, die zu mir passt

Oft steht die Entscheidung, welche Rasse es werden soll, schon fest, bevor wir uns überhaupt dazu entschieden haben, einen Hund anzuschaffen. Wir haben uns in eine Rasse aus Film und Fernsehen verliebt, die neuesten TikTok- und Instagram-Reels spülen uns eine neue Trendrasse in die Feeds, oder ein Bekannter hat sich einen Hund angeschafft, und der ist "soooooo süß". Wenn du dich hier wiedererkennst, wirst du mir zustimmen, dass die Wahl der Rasse relativ wenig mit einer rationalen Entscheidung zu tun hatte.


Dabei liegt genau hier eine der wichtigsten Entscheidungen, die dir und deinem Hund ein entspanntes und liebevolles Leben ermöglichen können.

Aktuell sehen wir in vielen Reels und Shorts die Rasse Malinois. Malinois sind eine Unterkategorie des belgischen Schäferhundes. Wenn wir uns die Rasse im FCI-Standard genauer ansehen, erfahren wir die ursprünglichen Verwendungszwecke sowie die Schwerpunkte. In diesem Fall: Wachhund, Schutzhund, Fährtenhund und polyvalenter* Diensthund. Das ist auch der Grund, warum wir diese Hunde vermehrt in den sozialen Medien sehen – sie arbeiten sehr gerne und müssen das auch tun! Meistens sehe ich die Rasse in Reels von Hundetrainern, die ihre Kurse bewerben und dabei Übungen mit ihren Hunden vorführen. Das suggeriert, dass mit diesen Hunden toll gearbeitet werden kann. Das ist zwar richtig, jedoch sehen wir nicht, wie viel Zeit investiert werden muss, um dem Hund gerecht zu werden. Konsumenten sehen nur die Rasse, finden sie toll und wollen sich einen Malinois anschaffen.


Hunde sollten am besten artgerecht ausgelastet werden. Das bedeutet, dass der Hund je nach Rasse seinem gezüchteten Verwendungszweck folgen darf oder eine entsprechende Alternative bekommt.


Heißt das also, dass ein Jagdhund jagen darf? Ja! Aber natürlich kein Wild. Das Jagen an sich besteht nicht nur aus dem Hetzen, sondern auch aus dem Schnüffeln und Aufspüren.

Wie du deinen Hund artgerecht auslastest, ohne einen Hasen zu dressieren, der vor deinem Hund wegrennt, wirst du in unseren Einzel- und Gruppenstunden oder Onlinekursen lernen.


*für mehrere Zwecke geeignet


Was passiert wenn ich meinen Hund nicht richtig Auslaste

Das ist ganz einfach: Wird der Hund nicht ausgelastet, lastet er sich selbst aus. Wie er das tut, entscheidet er dann selbst.

Stell dir vor, du stellst eine Glasflasche auf den Herd und verschließt sie fest, sodass keine Luft mehr entweichen kann. Die Flasche repräsentiert deinen Hund. Du schaltest den Herd ein – das repräsentiert das normale Leben. Nun steigt der Druck in der Flasche immer weiter an. Irgendwann bekommt die Flasche Risse, und der Druck entweicht unkontrolliert an irgendeiner Stelle. Nimmst du jedoch frühzeitig oder am besten konstant den Verschluss ab, kann der Druck gleichmäßig und kontrolliert entweichen. Die Risse repräsentieren alles, was dein Hund dann anstellt: Leinenaggression, an der Leine zerren, Unverträglichkeiten, Buddeln, Jagen, Dinge zerstören usw.

Das kontrollierte Entweichen steht für die artgerechte Auslastung.


Kleinanzeigen und Hobbyzüchter

Je nach Rasse können die Preise für Welpen schnell in die Höhe schießen. Da kann es verständlich sein, wenn man auf günstigere Angebote aus dem Internet zurückgreift. Es gibt jedoch Gründe, warum diese Hunde zu einem Bruchteil dessen angeboten werden, was ein Welpe von einem zertifizierten Züchter kostet.


  1. Inzucht und Linienzucht

    Tiere, die aus einer Zucht stammen, die nicht von einer Behörde kontrolliert wird, können einen in Deutschland nicht zulässigen Inzestgrad aufweisen. In solchen Fällen ist die genetische Vielfalt nicht gegeben, und die Hunde können anfälliger für Missbildungen und Krankheiten sein.

  2. Belegung der Mutterhündin

    Wird die Zucht nicht kontrolliert, kann die Mutterhündin bei jeder Hitze "belegt" werden. Das ist in Deutschland tierschutzwidrig und führt zu erheblichem Leid für das Tier.

  3. Allgemeine Zuchtbestimmungen

    In einer nicht Kontrollierten Zucht kann nicht gesichert werden, dass die Tiere

    1. Kontakt zu Bezugspersonen haben

    2. veterinärmedizinsch versorgt werden

    3. einen hygienischen Rückzugsort haben

    4. ausreichend Nahrung haben

    5. ausrechend Wasser haben

    6. ausgelastet werden

    7. usw.

  4. Trennung vom Muttertier

    Es kann nicht sichergestellt werden, dass die Welpen die notwendige Zeit bei ihrer Mutter bleiben durften. Das deutsche Tierschutzgesetz schreibt vor, dass eine Trennung vom Muttertier und den Geschwistern vor Ende der 8. Woche nur in Ausnahmefällen erlaubt ist.

  5. Vieles Mehr

    Im Anhang zu diesem Beitrag verweise ich auf die deutsche Zuchtbestimmung


Über Kleinanzeigen erhalten sogenannte Welpen-Mafias einfachen Zugang zum deutschen Markt. Dabei werden osteuropäische Welpen an Fake-Züchter in deutschen Grenzgebieten übergeben, wo der Käufer dann den Hund abholt. Gefälschte Papiere erwecken den Eindruck, einen gesunden Hund zu erhalten. In Wirklichkeit bekommt ihr jedoch einen Welpen, der aus einer Massenzucht stammt, früh von seiner Mutter und den Geschwistern getrennt wurde und noch nie richtig untersucht wurde. Dieser kurze Abschnitt wird dem Thema nicht gerecht, und ich werde in Zukunft noch genauer darauf eingehen.

(Aufgrund unserer Unwissenheit stammte unser erster Familienhund genau aus so einer Zucht.)


Wie kann ich einen geeigneten Züchter auswählen?

  1. Recherche

    Schaut euch bei den Zuchtverbänden um. Viele Verbände bieten Seiten an, auf denen ihr anstehende Läufigkeiten und Würfe einsehen könnt. Auch vergangene Würfe sind oft einsehbar, ebenso wie die Anzahl der bereits geborenen Welpen aus der Zucht.

    Hinweis: Die Namen der Hunde können Aufschluss darüber geben, wie viele Würfe bereits stattgefunden haben. Die Namen der Hunde aus der ersten Zucht beginnen mit A, die der zweiten mit B usw.

  2. Kontakt

    Tretet in Kontakt mit dem Züchter. Schreibt nicht nur E-Mails, sondern telefoniert auch mit ihm. So könnt ihr herausfinden, ob der Züchter zu euch passt.

  3. Besuch

    Vereinbart einen Besuch beim Züchter, um euch die Gegebenheiten anzuschauen. Blockt der Züchter den Besuch ab oder sagt er vereinbarte Termine kurzfristig ersatzlos ab, ist das kein gutes Zeichen.

  4. Zeit

    Ihr habt euch entschieden, für ein Lebewesen für die nächsten 8 bis 15 Jahre zu sorgen. Da sollte nichts überstürzt entschieden werden.

  5. Vertraut eurem Gefühl

    Manchmal ist es besser, auf den Bauch zu hören, auch wenn der Kopf etwas anderes sagt oder der Wunsch zu groß ist. Macht euch bewusst, wie ihr den Züchter wahrnehmt.


Willst du dir einen Hund anschaffen und benötigst Hilfe dabei werde ich dich gerne dabei beraten, wie du einen tollen Freund fürs Leben finden kannst. Melde dich gerne über frechundfrei@online.de.


Quelle:

 
 
 

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